Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir mit unseren Mitgliedern zu den einzelnen Zielen Arbeitsgruppen gebildet. Diese beschäftigen sich mit den Problemen, bearbeiten die Wünsche und Forderungen und geben diese dann an die zuständigen Behörden etc. weiter.
Da wir als pädagogische Fachkräfte immer sehr spät, wenn überhaupt, bei Veränderungen zu Wort kommen, haben wir in der AG Ausbildung beschlossen, uns so schnell wie möglich mit den Fachschulen zu treffen und zu besprechen.
Folgende Einladung ging an ausgesuchte Fachschulen des Landes Baden-Württemberg:
Sehr geehrte/r
als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg möchten wir uns heute bei Ihnen vorstellen. Sie als Leiter/in einer Fachschule in Baden-Württemberg sehen wir als eine/n weitere/n Ansprechpartner/in für unsere Belange.
Seit unserer Gründung im Januar 2021 sind wir ein stetig wachsender und aktiver Verband. Wir sehen eine unserer Hauptaufgaben darin, pädagogischen Fachkräften eine bildungspolitische Stimme zu geben.
Gemeinsam mit Eltern, Trägern, Fachverbänden und Interessierten machen wir uns auf den Weg, um die Bedingungen in den Kitas in Baden-Württemberg bedeutend zu verbessern. Kitas müssen zu einem Ort werden, an dem Kinder, Eltern und Pädagogen zusammen wachsen, erleben und leben können – denn „Wir stehen für Veränderung!“.
Aus diesem Grund verfolgen wir kontinuierlich unsere Ziele:
1. Verbesserung der Arbeitsbedingungen
2. Anpassung an einen zeitgemäßen Personalschlüssel
3. Einheitliche und praxisnahe Ausbildung
4. Verpflichtende Zusammenarbeit zwischen Träger, Leitung, Team und Eltern
Gerade bei unserem 3. Ziel: Einheitliche und praxisnahe Ausbildung sehen wir Sie als wichtige/n Ansprechpartner/in. Bei dieser Arbeitsgruppe setzen wir uns mit unterschiedlichen Ausbildungsformen, Praxisanleitung und Lehrinhalten auseinander. Wir setzen uns auf mehreren Ebenen ein, unsere erarbeiteten Ziele zeitnah zu erreichen.
Sie können sich gerne vorab über unsere Arbeit informieren, unsere Webseite finden Sie unter: www.verband-kitafachkraefte-bw.de
Hiermit möchten wir Sie und/oder eine/n Vertreter/in Ihrer Fachschule zu einem runden Tisch einladen. Bei dieser Veranstaltung sind unsererseits Vorstandsmitglieder anwesend sowie Vertreter weiterer Fachschulen mit denen wir zusammenarbeiten sowie Auszubildende.
Dieser findet am 26.07.2021 von 14.30 – 16.00 per Zoom statt.
Unsere Gesprächsthemen, über die wir uns mit Ihnen austauschen möchten, sind:
- Ausbildungspläne
- Erwartungen
- Zusammenarbeit
- Praxiszeiten
- PIA versus klassische Ausbildung
Es haben sich mehrere Fachschulen zurück gemeldet, leider konnte so kurzfristig einige nicht teilnehmen. Wir haben uns mit 7 Fachschulen aus unterschiedlichen Landkreisen ausgetauscht. Vom Verband anwesend waren Anja Braekow, 1. Vorstand; Monika Landmann, Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit und Carolin Vater, Gründungsmitglied.
Folgende Themen wurden besprochen:
- Vorstellungsrunde
- Pia vs klassische Ausbildung
Die Fachschulvertreter sind sehr zwiegespalten in der Einschätzung, in welchen Ausbildungsgang in Zukunft eher „investiert“ werden sollte. Im Laufe des Austausches kristallisiert sich heraus, dass die Meinung in Richtung Beibehaltung beider Ausbildungsgänge bzw aller derzeit angebotenen Ausbildungsgänge tendiert.
Zum einen unterscheidet sich das Klientel (vom Alter und auch Bildungsstand) in den Ausbildungsgängen stark und zum anderen wird argumentiert, dass je mehr Ausbildungsgänge angeboten werden können, umso eher erreicht man Menschen für die Ausbildung (Fachkräftemangel). Wobei die Bezahlung der Ausbildung von Anfang an die Wertschätzung der Ausbildung erhöht. Für die Vertreter*innen der Fachschulen sind beide Ausbildungsformen sinnführend und sollten beibehalten werden.
Die Idee des Blockunterrichts stellt die Schulen zum Teil vor organisatorische Probleme. Außerdem werden Bedenken hinsichtlich der langen Abwesenheit in beiden Bereichen geäußert.
Mehr Praxis würde man allgemein für sinnvoll erachten, sieht hier aber Probleme in der Umsetzung der Vermittlung der Theorie. Vorstellbar wäre eine Kombination aus Block.- und Tagespraktika.
Vor allem für Kinderpflege wären Blockpraktika sinnvoll.
- 3. Zusammenarbeit zwischen Praxis und Theorie
Insgesamt wünschen sich beide Seiten einen besser strukturierten, regelmäßigen und intensiveren Austausch.
Meist fehlt hierfür das entsprechende Zeitkontingent. Ein regelmäßiger Jour Fixe für Praxisstellen und Lehrer würde begrüßt.
Die Voraussetzungen die die Auszubildenden mitbringen bringt einen höheren Betreuungsaufwand mit sich.
Auch hier sind wir mit den Fachschulen einig, dass es mehr Deputat zur Ausbildung geben muss. Praxisanleitung ist kein Ehrenamt. Ausbilder*innen brauchen Zeit, Vergütung und eine Weiterbildung.
Außerdem sehen die Schulen, dass sich Teamproblematiken stark auf die Qualität der Ausbildung in der Praxis und den anschließenden Berufsverbleib auswirken. Hier sollten die Träger stärker in die Pflicht genommen werden.
Ein Praxisbesuch zum Kennenlernen wäre wünschenswert.
Insgesamt kristallisiert sich die Meinung heraus, diese Thematiken noch einmal auf regionaler Ebene zwischen Praxisstellen und Schulen zu klären.
- 4. Ausbildungspläne
Ausbildungspläne und Leitfäden werden von den Schulen individuell gestaltet. Grundlage hierfür ist die Ausbildungsverordnung für BAWÜ. Diese ist auf der Homepage des Landes einzusehen.
Viele Schulen reflektieren diese regelmäßig im Kollegium. Sinnvoll wäre es hier die Stimmen aus der Praxis und die der Schüler*innen mit einzubeziehen.
Die Schüler*innen bekommen die Pläne jeweils zum Beginn des Schuljahres ausgehändigt und sollen diese in die Praxis weiterkommunizieren. Dies gelingt leider oft eher nicht.
Auch hier könnte ein strukturierterer Austausch zwischen Schule und Praxisstelle zielführend sein.
Zusammenfassend möchten wir uns für diesen wertschätzenden und offenen Austausch bedanken, es ist für beide Seiten wichtig im Dialog zu bleiben. Es haben sich noch weitere Vertreter anderer Fachschulen gemeldet, diesen werden wir dieses Protokoll zusenden und planen im Herbst einen weiteren runden Tisch. Ein Protokoll dieses Treffen haben wir auch dem AK Frühe Bildung der Grünen zukommen lassen, das Thema Ausbildung muss und wird auch im Kultuministerium angepackt. Wir wünschen uns hier eine gute und zukunftsweisende Zusammenarbeit.