Gemeinsam für ein Bundesqualitätsgesetz (25.10.2021)

Gemeinsam mit 38 Verbänden und Einzelpersonen haben wir diesen Schritt miteinander gewagt, auch wir haben unterzeichnet.

Wir bedanken uns für die Möglichkeit und arbeiten weiterhin daran die Rahmenbedingungen in Baden-Württemberg und in der Bundesrepublik Deutschland zu verbessern und zu vereinheitlichen. Denn wir stehen für Veränderung!

Die 16. Landtagssitzung (21.10.2021)

Unter Top 2 Aktuelle Debatte Familien und Kitas funken SOS: Wann handelt die grün-schwarze Landesregierung bei der frühkindlichen Bildung endlich? beantragt von der Fraktion der SPD

Ab 1:15:17min kannst Du Dir die Debatte live anschauen.

https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2021/20211021sitzung0161.html?t=0&fbclid=IwAR1VeJTO36hPHMOJNEhXTZS0x4jKT5_R7qGSkgbvLar4Y15XsxADqtFnx94

An den Tagen danach müssen wir immer wieder in der Zeitung lesen, dass sich die Politiker die Schuld für unsere Situation hin und her schieben.

Mit Frau Wehinger (Die Grünen) haben wir ja bereits Kontakt und haben bald den nächsten Termin, Herr Schebesta (CDU und KM) haben wir Anfang Oktober getroffen, Herrn Born (SPD) kennen wir von unserem ersten Treffen mit der SPD im März 2021 und auch Herrn Birnstock (FDP) haben wir im Wahlkampf kennengelernt. Gerade der Fachkräftemangel ist ein sehr wichtiges Thema.

Da wir Frau Christiane Staab noch nicht kennen, schreiben wir ihr einen Brief.

Sehr geehrte Frau Staab,  

wir aus der Vorstandschaft des Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg haben mit großem Interesse Ihre Landtagsrede vom 16.10.2021 verfolgt. 

Gerne möchten wir uns Ihnen hiermit vorstellen. Seit unserer Gründung im Januar 2021 sind wir ein stetig wachsender und aktiver Verband. Gemeinsam mit weiteren Vertretern des Kita-Bereichs wie beispielsweise Gewerkschaften, Fachverbänden und Interessierten machen wir uns auf den Weg, um die Bedingungen in den Kitas in Baden-Württemberg bedeutend zu verbessern. 

Aus diesem Grund verfolgen wir kontinuierlich unsere Ziele: 

           1. Verbesserung der Arbeitsbedingungen 

           2. Anpassung an einen zeitgemäßen Personalschlüssel 

           3. Einheitliche und praxisnahe Ausbildung 

           4. Verpflichtende Zusammenarbeit zwischen Träger, Leitung, Team und Eltern 

Als Berufsverband setzen wir uns dafür ein, pädagogischen Fachkräften bildungspolitisch und öffentlich Gehör zu verschaffen und ein Sprachrohr für die vielseitigen Anliegen zu sein. 

Wie Sie in Ihrer Rede festgestellt haben, befinden sich die Kitas in Baden-Württemberg aktuell in einer Ausnahmesituation und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Wir als pädagogische Fachkräfte setzen uns tagtäglich für eine gute frühkindliche Bildungsarbeit ein. Ständig müssen wir uns auf neue Herausforderungen und Anforderungen einstellen. Diese ständigen Veränderungen, gerade in Corona-Zeiten, sind zermürbend und viele Fachkräfte haben bereits das Berufsfeld verlassen. In Ihrer Rede sprachen Sie davon, dass die Träger Unterstützung benötigen. In diesem Punkt stimmen wir Ihnen vollends zu. Allerdings ist hier nicht nur eine finanzielle Hilfe notwendig, sondern eine fundierte und kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der zuständigen Trägerbeauftragten. In Baden-Württemberg gibt es eine bunter Trägerlandschaft. Dies bringt uns ein vielfältiges Angebot und eine große Bereicherung, aber eben auch entsprechende Herausforderungen. Wir haben es auf Trägerebene immer noch mit vielen fachfremden Personen und sogenannten Quereinsteigern zu tun. Das Aufgabenfeld der Trägerschaft und die Verantwortung haben sich jedoch in den letzten Jahren stark gewandelt. Dies muss sich in der Professionalität und Qualität der Trägerbeauftragen widerspiegeln. In der Praxis erleben viele Leitungen und Fachkräfte, dass sich in Trägerschaften niemand für die Belange der Kitas zuständig fühlt, Verantwortlichkeiten hin- und hergeschoben werden und oftmals nur wenig bis gar kein Austausch zwischen der Trägerschaft und den Kita-Teams stattfindet, geschweige denn Trägervertreter vor Ort präsent sind. Unter anderem aus diesem Grund ist eines unserer Verbandsziele die Zusammenarbeit, welche Sie auch währende Ihrer Landtagsrede gefordert haben. Wir freuen uns über Ihre klare Fürsprache und Unterstützung in diesem Punkt.  

Die Aufsichtspflicht ist ein Kernthema in unserer Arbeit. Diese zu gewährleisten ist gesetzlich vorgeschrieben. Doch die Praxis in baden-württembergischen Kitas zeigt, dass es ein alltäglicher Zustand ist, dass in vielen Kitas des Landes diese nicht zuverlässig eingehalten werden kann. Natürlich sind hier die Träger in der Verpflichtung, dies zu melden und Abhilfe zu schaffen. Allerdings sind notwendige Toleranzen eingebaut, welche aber mancherorts überstrapaziert werden. An dieser Stelle zeigt sich oftmals sehr deutlich, ob und wie eine Zusammenarbeit zwischen Trägerschaft und Kita stattfindet. Ebenso zeigt sich hier, ob die Zuständigen über Fachwissen verfügen und wie die Verantwortung als Träger übernommen wird. Viele Hilferufe aus den Kitas werden nicht genügend gehört, Überlastungsanzeigen werden ignoriert bzw. haben einige Leitungen aufgegeben, diese zu stellen. Das ständige Kratzen an der maximalen Belastbarkeit des Personals und der Balanceakt, die Aufsichtspflicht irgendwie zu wahren oder zu unterschreiten und dennoch vollen Betreuungsumfang anzubieten, muss endlich ein Ende haben. Hier benötiget es klare Vorgaben und Sanktionen durch die Landesregierung und geregelte Zuständigkeiten. Der KVJS als Ansprechpartner in Belangen der Betriebserlaubnis ist uns bekannt. Allerdings stellen wir uns vermehrt die Frage der behördlichen Aufsicht der Trägerschaften und der Überprüfung der Meldepflicht. Für uns besteht ein großer Unterschied zwischen Melde- und Genehmigungspflicht und wir möchten hier die Frage in den Raum stellen, ob es gerade bei einem solch relevanten Thema wie der Aufsichtspflicht nicht eher eine Genehmigungspflicht benötigt, sobald die Aufsicht nicht mehr durchgehend gewahrt werden kann. Zudem muss es eine monatliche Meldepflicht von Leitung zu Träger und KVJS gleichzeitig geben, damit es nicht mehr möglich ist, die Zahlen zu beschönigen. 

Zum Thema Ausbildung von pädagogischen Fachkräften erwähnten Sie, dass man junge Menschen für den Beruf begeistern müsste und nicht verpflichten. Wir pflichten Ihnen bei, dass dies ein Beruf ist, der mit Begeisterung und innerer Überzeugung ergriffen werden sollte. Hierfür ist es notwendig, Veränderung in der Ausbildung und auch in den Zugängen anzugehen. Es ist nicht wahr, dass wenige junge Leute den Beruf ergreifen, was jedoch leider Fakt ist, ist das einige die Ausbildung nicht beenden oder nach kürzester Zeit das Arbeitsfeld wieder verlassen. Die aktuellen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Arbeit in den Kitas weniger als eine Bereicherung wahrgenommen werden, als dass sie Stress erzeugen und an die Substanz gehen. Viele frisch ausgebildete, aber auch erfahrene pädagogische Fachkräfte kehren dem Berufsfeld wegen den offensichtlichen Missständen den Rücken zu. Um den Fachkräftemangel, der sich zusehend zuspitzt, endlich entgegenzuwirken, braucht es dringend bessere Rahmenbedingungen. Jedoch nimmt in der aktuellen öffentlichen Diskussion der quantitative Ausbau, der gerade von Eltern und Arbeitgebern anvisiert wird, einen höheren Stellenwert ein, als eine qualitative Verbesserung der frühkindlichen Bildungslandschaft. Ebenso führt der erweitere Fachkräftekatalog, die Quereinsteigerprogramme und Sonstiges nicht zwangsläufig zu einer besseren personellen Situation, wenn die Fachkräfte wegen Überlastung wegfallen. Denn so sehr wir Nachqualifizierungen und Zusatzkräfte begrüßen und als Bereicherung sehen, so sehr sind wir uns auch bewusst, dass dies nicht die Lösung sein kann, da mit diesen Modellen immer noch mehr Verantwortung und Arbeitslast auf den wenigen verbleibenden pädagogischen Fachkräften lasten. Aus unserer Sicht ist es nun endlich an der Zeit, den pädagogischen Fachkräften Gehör zu schenken und sich nicht ständig nach den Rufen und Bedürfnissen der Eltern und Arbeitgeber zu richten, denn in den Kitas unseres Landes wird die Zukunft maßgeblich geprägt und dies sollte unter den denkbar besten Bedingungen geschehen und nicht weniger. 

Positiv sehen wir, dass die Landesregierung die Gelder des Gute-Kita-Gesetz für die Entwicklung und den Ausbau der Leitungszeiten verwendet. Dies bringt vielerorts eine Erleichterung und eine Aufwertung der Leitungsarbeit. Mit solchen Maßnahmen lässt sich die Attraktivität des Berufsfeldes steigern und es führt zu einer höheren Arbeitszufriedenheit.  Allerdings müsste aus unserer Sicht die Arbeitsbelastung in der einzelnen Kita angepasst werden und das Stundenkontingent der Leitungsfreistellung nicht rein auf die Anzahl der Gruppen beschränkt sein. Gerade der Einrichtungsleitung kommt eine bedeutende Rolle zu. Wenn die Leitung kompetent, stark und sicher ist, kann sie dem Team eine Führung bieten, welche es stark und sicher macht im Umgang mit den Herausforderungen die beispielweise von Seiten der Eltern gestellt werden. Dies wiederum wirkt sich auf die Qualität in den Kitas aus und kommt schlussendlich den Kindern zu gute.  

Um die Arbeit in Kitas qualitativ hochwertig umsetzen zu können, benötigt es entsprechende Arbeitsbedingungen, Fortbildungen, Ausbildungsstandards, pädagogische Weiterentwicklungen, eine positive Anerkennung in der breiten Öffentlichkeit und vieles mehr. Gemeinsam mit allen Beteiligten können wir daran arbeiten, diesen wunderbaren Arbeitsbereich attraktiver zu machen, um auch zukünftig kompetente Persönlichkeiten in Kindertagesstätten einsetzen zu können und der Fluktuation entgegenzuwirken. Lassen Sie es uns gemeinsam anpacken und uns etwas für die Zukunft unserer Kinder bewegen. 

Wir bedanken uns für Ihren Einsatz und Ihre interessante Landtagsrede zur aktuellen Lage in den baden-württembergischen Kitas. Die Bandbreite der Themen ist vielfältig und wir würden uns sehr gerne mit Ihnen über einige Ihrer und unserer Aspekte in einem Online-Meeting austauschen. Gerne können an einem solchen Treffen weiteren Zuständige der CDU-Landtagsfraktion teilnehmen, um in einen konstruktiven Austausch zu gehen. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Gespräche. 

Mit freundlichen Grüßen 

Wir sind live ….. (17.10.2021)

Unser erstes Insta Live Format, zuerst einmal mit Anja Halder und Anja Braekow, daraus entwickelt sich unser neues Format „Anja trifft“. Jedes Verbandsmitglied kann sich hierzu anmelden und über ein Herzensthema sprechen. Natürlich sind auch andere pädagogische Fachkräfte eingeladen sich mit uns zu unterhalten. Melde Dich einfach unter oeffentlichkeitsarbeit@verband-kitafachkraefte-bw.de

Wir in der Zeitung ….. (15.10.2021 OV)

Am 05.10.2021 bekamen wir einen Anruf von Frau Lisa Welzhofer , Journalistin . Sie führte ein Interview mit unserer 1. Vorsitzenden Anja Braekow über die aktuellen Situationen in den Kitas in Baden-Württemberg.

Wir bedanken uns für diesen offenen und klaren Artikel, dieser ist in zahlreichen Zeitungen erschienen.

Oberbadisches Volksblatt 15.10.2021

Wir treffen uns …… (04.10.2021)

mit Herrn Staatssekretär Volker Schebesta (CDU) aus dem Kultusminsterium.

Mit dabei waren Angela Becker (2. Vorsitzende), Saskia Franz (Verbandsmitglied) und Anja Braekow (1. Vorsitzende)

Es war unser erstes Treffen mit Vertreter*innen des KM.

Zuerst stellten wir uns und unseren Verband mit unseren Zielen vor.

Folgende Themen wurden besprochen:

  1. Die Corona Kita VO
  2. Die 20% Personalunterschreitung ,
  3. Den Fachkräftemangel

Es war ein offener und informativer Austausch, Herr Schebesta beantwortete uns zahlreiche Fragen und stellte sich als festen Ansprechpartner für uns als Verband und für die pädagogischen Fachkräfte aus Baden-Württemberg.

Wir freuen uns über weitere Kontakte und bedanken uns für diesen ersten Austausch.

https://km-bw.de/,Lde/startseite/ministerium/volker-schebesta

Den Orientierungsplan leben – Dokumentation der Veranstaltung

Diese Mail hat uns erreicht, wir freuen uns diese teilen zu können:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Ihnen heute die Dokumentation zur Veranstaltung „Den Orientierungsplan leben“ vom 30.09.2021 zusenden zu können.

Anbei finden Sie die Gesamtdokumentation der Veranstaltung sowie die Vorträge zur Evaluation (Eval-O) und zur Weiterentwicklung des Orientierungsplans (WeOp)

Diese stehen auch auf unserer Webseite unter https://www.ffb-bw.de/de/arbeitsbereiche/datenanalyse-und-evaluation/weiterentwicklung-des-orientierungsplans/

zur Verfügung.

Zudem finden Sie die Aufzeichnung der Veranstaltung auf unserem YouTube-Kanal, der seit gestern online ist:

Herzlichen Dank an alle Beteiligten für den gelungenen Start in die Weiterentwicklungsphase des Orientierungsplans! Wir freuen uns darauf, die Weiterentwicklung des Orientierungsplans gemeinsam mit der pädagogischen Fachpraxis zu gestalten!

Beste Grüße und einen gesunden Herbst

Nataliya Soultanian, Nicole Sturmhöfel und das FFB-Team

Brief an Herrn Steffen Jäger (11.10.2021)

https://www.badische-zeitung.de/gemeindetags-praesident-jaeger-fordert-geld-fuer-kita-ausbau–205368729.html

Dieses Interview haben wir von einem unserer Mitglieder zugeschickt bekommen. Da uns einige Inhalte sehr verwundert haben, haben wir heute einen Brief an Herrn Jäger gesendet.

Sehr geehrter Herr Jäger, 

als Verband Kitafachkräfte Baden-Württemberg möchten wir uns Ihnen in Ihrer Funktion als Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg vorstellen. 

Seit unserer Gründung im Januar 2021 sind wir ein stetig wachsender und aktiver Verband. Gemeinsam mit Eltern, Trägern, Fachverbänden und Interessierten machen wir uns auf den Weg, um die Bedingungen in den Kitas in Baden-Württemberg bedeutend zu verbessern. 

Seit vielen Jahre bewältigen die Gemeinden und Städte in Baden-Württemberg den Ausbau an Kita-Plätzen und damit einhergehend die Fachkräftegewinnung und Betreuungsqualität je nach Budget und Priorität. In den letzten Jahren ist hier ein Ungleichgewicht entstanden, welches verhindert, dass überall der Chancengleichheit und dem Bildungsauftrag nachgekommen werden kann. In den nächsten Jahren kommt ein weiterer Kostenfaktor der des Ganztagsausbaus an Schulen hinzu. Aus unserer Arbeitspraxis wissen wir jedoch, dass es bereits jetzt an Fachkräften mangelt. Der Fachkräftemangel beruht auf einigen Faktoren, u. a. der mangelnden gesellschaftlichen Wertschätzung, dem niedrigen Gehalt und den wünschenswerten Rahmenbedingungen. Als Verband setzen wir uns vor allem für die Verbesserung der Rahmenbedingungen ein, da wir überzeugt sind, dass in qualitativ hochwertigen Kitas auch gutes Personal arbeitet und der Beruf attraktiver wird. Mit entsprechenden finanziellen Mitteln und Prioritätensetzung ließe sich viel zum Positiven bewegen. Aus Sicht vieler Städte und Gemeinden sowie der Wirtschaft steht vieler Orts der reine Platzausbau im Vordergrund. Mancherorts können dann neue Kitas nicht öffnen, schlicht aus Personalmangel. Dem von Ihnen gegeben Interview in der Badischen Zeitung vom 06.10.2021 haben wir entnommen, dass Ihnen viele der genannten Aspekte wohlbekannt sind. 

Was bei uns und unseren Mitgliedern jedoch auf großen Unmut stieß, ist Ihre Aussage wie man dem Platzmangel an Kitas entgegenwirken kann. Sie äußern sich, dass “Größere Gruppen (…) eine Möglichkeit (wären). Eine andere wäre, eine stärkere Unterstützung der Fachkräfte durch Zusatzpersonal.” Zwar stellen Sie in Aussicht, dass dies eine mögliche “Zwischenlösung” sei, doch erleben wir in unserem Beruf und der Kommunalpolitik, dass so manches Provisorium zur Dauereinrichtung wird, gerade in Mangelzeiten. Eine größere Gruppengröße führt u. a. zu mehr Lärm, dieser führt wiederum zu mehr Stress bei Kindern und Personal, was wiederum zu mehr Krankheitsausfällen führt bis hin zu Gruppenschließungen und Öffnungszeitenreduzierung auf Grund von Personalmangels. Ebenso führt eine reine Vergrößerung der Gruppen dazu, dass noch weniger pädagogisch gearbeitet werden kann und die Aufsichtspflicht nicht mehr gewahrt werden kann.  

Wir sind der Meinung, dass jetzt in die Zukunft unseres Landes, die durch die Kinder vertreten wird, investiert werden muss. Ein Faktor stellt hier die Frühkindliche Bildung dar und ein durchdachtes Ganztagsbetreuungskonzept für Schulen. Ein reiner Ausbau der (Kita-) Plätze, auch mithilfe von Zusatzkräften, geht auf Kosten der Kinder und des Personals und wird zu einer noch größeren Berufsabwanderung führen, als wir sie gerade schon erleben. Als Verband Kitafachkräfte sehen wir das Modell der Zusatzkräfte als nicht tragfähig, bestenfalls aber als Ergänzung zum Mindestpersonalschlüssel, um eine Entlastung des Fachpersonals zu erreichen, entgegen Ihrem Ansinnen, Fachkräfte durch ungelernte kostengünstige Kräfte zu ersetzen.  

Ebenfalls verwundert hat uns Ihre Aussage, dass “die Bezahlung der frühkindlichen Pädagoginnen und Pädagogen (…) sich in den letzten Jahren überdurchschnittlich entwickelt (hat)”. Wenn man sich die Gehaltserhöhungen der letzten Jahre ansieht und die Inflation dazu betrachtet, so stellt man fest, dass in vielen Jahren die Lohnsteigerung nicht inflationsbereinigt war. Somit blieb die Reallohnsteigung in den letzten Jahren nahezu aus.  Auch dies sehen wir als einen der Faktoren, welcher zu einem höheren Fachkräftemangel führen wird. Hier wiederum hätten die meisten Gemeinden aber mit Bonusprogrammen und Gratifikationen eine schnell umsetzbare Lösung, um Fachkräfte zu gewinnen und Kitas als Arbeitsstelle attraktiver zu machen.  

Als Verband, dessen Vorstände und Mitglieder in der täglichen Kitapraxis arbeiten, würden wir gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen. Wir gehen davon aus, dass es auch Ihren Mitgliedergemeinden ein großes Anliegen ist, qualitativ gute Kitas anzubieten, um als Wohnort für Familien und Standort für Unternehmen attraktiv zu sein.   

Wir freuen uns auf eine Nachricht von Ihnen, damit wir zeitnah in einen konstruktiven Austausch gehen können. 

Mit freundlichen Grüßen

Anja Braekow

  1. Vorsitzende

„Den Orientierungsplan leben“ (30.09.2021)

Der Einstieg fand in Form eines kleinen Theaterstücks mit Impulsfragen statt.

Danach begrüßte Frau Prof. Dr. Soultanian die Zuschauer*innen und stellte das Forum Frühkindliche Bildung vor. Sie erläuterte die Aufgaben und Herausforderungen, das Ziel ist, eine verbindliche Orientierung für alle Kitas in Baden-Württemberg zu schaffen.

Ihr folgte Volker Schebesta , Staatssekretär im Kultusministerium. Auch er führte aus, wie wichtig der Orientierungsplan als Grundlage der Arbeit in den Kitas sei. Ihm sei auch wichtig darauf hinzuweisen, dass es einen neuen Rahmenplan für die aktuellen Herausforderungen im frühkindlichen Bereich benötigt. Besonders hob er das Gute Kita Gesetz hervor und hier als Beispiel die Leitungszeit.

Im Anschluss übernahm Frau Dr. Sturmhöfel und führte die gewünschte Beteiligung der Fachpraxis aus.

Dann stellte Frau Prof. Weltzien (ZfKJ)   die Ergebnisse der Evaluation vor. Nach der Evaluation war schnell klar, dass eine Weiterbildung und Aktualisierung erforderlich sind. Folgende neue Themen werden ausgearbeitet:

  1. Natur, Nachhaltigkeit und Umwelt
  2. Gesundheit, Ernährung und Bewegung
  3. Inlusion, Kultur, Migration und Flucht
  4. Körper, Körperlichkeit, Gender, Sexualität und Well-Being
  5. Kinderrechte und Partizipation
  6. Medien

Sie möchte eine gute Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, der Orientierungsplan soll in der Ausbildung fest verankert werden. Der Plan ist es, einen interaktiven Zugang zum Orientierungsplan herzustellen, gerade im Zuge der Digitalisierung in den Kitas.

Es wurde dann eine Fragerunde aus dem Chat durchgeführt, 20min wurden ausgewählte Fragen aus dem Plenum vorgelesen und Frau Prof. Weltzien stellte sich diesen.

Es folgte eine Podiumsdiskussion moderiert von Frau Dr. Petra Haas.

An der Podiumsdiskussion nahmen folgende Personen teil:

  • Herr Volker Schebesta, Staatssekretär am Kultusministerium
  • Frau Karin Ehinger aus Freiburg, Vertreterin der Fachberatungen
  • Herr Gerald Häcker, Vertreter des KVJS und der Trägerverbände
  • Frau Kraft, Kitaleiterin aus Pforzheim als Stimme aus der Praxis
  • Herr Prof. Dr. Stefan Faas als Vertreter der Wissenschaft

Es wurde jeweils ein Überbegriff genannt und die Teilnehmer*innen haben dann nacheinander geantwortet. Folgende Themen wurden besprochen:

  • Welche Berührungspunkte haben Sie mit dem Orientierungsplan?
  • Welche Herausforderungen und Stolpersteine gibt es?
  • Welche Kompetenzen braucht es zur Weiterentwicklung?
  • Welche Verbindlichkeiten sind nötig?
  • Wie sehen Sie die Umsetzungsmöglichkeiten der Weiterentwicklung

Nach der folgenden Pause wurde das Weiterentwicklungskonzept von Frau Prof.Dr. Soultanian und Frau Dr. Sturmhöfel vorgestellt.

Die Grundlagen und Grundsätze der Weiterentwicklung werden Transparenz, Dialogorientierung und Qualitätssicherung und – entwicklung. Dies wird in vier Bausteinen passieren:

  1. Thematische Weiterentwicklung
  2. Strukturelle Weiterentwicklung
  3. Stärkung des Praxisbezugs
  4. Stärkung der Verbindlichkeit

Dies soll in Fokusgruppen gemacht werden, es gibt ein Beteiligungskonzept. Hier werden Informationsformate, Befragungs- und Konsulationsformate und über Transferwerkstätten.

Zum Schluss gab es eine weitere Fragerunde.

Anmeldungen zu den Fokusgruppen:

https://www.ffb-bw.de/de/arbeitsbereiche/datenanalyse-und-evaluation/weiterentwicklung-des-orientierungsplans/

Es gibt pro Fokusgruppe 60 Plätze, es sind drei Termine zu je 20 Personen. Die Anmeldung erfolgt nach dem Windhundprinzip, es wäre toll wenn viele von uns in den Fokusgruppen mitmachen.

Wir bedanken uns für diesen Nachmittag und hoffen auf gute Zusammenarbeit.

Protokoll: Anja Braekow