Sehr geehrter Herr Minister Lucha,
Mit Freude haben wir am 14.12.2021 die Pressemitteilung zur geplanten Testpflicht bei Kitakindern gelesen. Verwundert waren wir, als Sie verkündeten, dass die passenden Strategien noch ausgearbeitet werden müssen.
Bereits mehrmals dieses Jahr, zuletzt am 16.11.2021, haben wir uns schriftlich mit unserer Forderung nach einer guten Teststrategie für die Kitakinder in unserem Bundesland an Sie gewandt.
Nach wie vor stehen wir für ein Gespräch zur Verfügung.
Unsere Forderungen sind:
- Die Kinder sollen dreimal die Woche, analog zur Schule (Mo, Mi und Fr) vor der Kita getestet werden.
- Die Testungen müssen bereits am 03.01.2022 beginnen, da viele Kitas bereits an diesem Tag wieder öffnen.
- Die Testung kann, nach einer Schulung, durch die Eltern geschehen. Sollten sich die Erziehungsberechtigten dies nicht zutrauen, können vor Ort Lösungen angewendet werden. Gute Erfahrungen haben wir, mit der gemeinsamen Durchführung für 2 Wochen unter Anleitung des pädagogischen Fachpersonal. Dieses muss vorher geschult sein und diese Lösung ist nur durchführbar, wenn ausreichend Personal in den Kitas vorhanden ist. Alternativ ist es hier vorstellbar, dass dies auch durch den Elternbeirat abgebildet werden kann.
- Wir raten von einer Testung im Laufe des Vormittags ab, da bis zu diesem Zeitpunkt das Virus sich in der Einrichtung ungehindert ausbreiten kann. Das pädagogische Personal ist nur zur Unterstützung der Eltern da, nicht als medizinisches Fachpersonal. Anders sieht dies aus, wenn medizinisches Personal in der Kita arbeitet, hier kann eine Doppelfunktion möglich sein. Selbstverständlich innerhalb der Arbeitszeit und nicht als Überstunden.
- Eine gute und stabile Kommunikation mit den Elternteilen ist hier eine wichtige Voraussetzung. Es ist selbstverständlich auch möglich, die offiziellen Teststellen aufzusuchen. Dies muss die Option sein, wenn die Testung in einer Kita nicht abgebildet werden kann.
- Bei einer positiven Testung eines oder mehrerer Kinder, benötigt es schnelle und unkomplizierte Lösungen direkt in den Kitas vor Ort. Vorgesehen ist, dass hier an mehreren Tagen hintereinander (in der Schule sind es 5 Tage) mittels eins Schnelltests getestet werden muss. Um den Eltern und den Kindern den Stress eines täglichen Besuchs einer Schnellteststelle zu ersparen, können die oben erwähnten geschulten Personen diese Testungen ebenso durchführen. Hiermit können wir einen reibungslosen Ablauf des Kitaalltag für alle Beteiligten sicherstellen.
Im Anhang senden wir Ihnen einen Artikel der TPS; dieses Interview wurde mit mir geführt. In meiner Kita haben wir die Testungen bei den Kindern seit den Sommerferien und so können wir auf unmittelbare Erfahrungen zurückgreifen. Dieses Beispiel wird von einigen Kitas bereits seit einer Weile durchgeführt; hier gibt es durchweg positive Rückmeldungen.
Wir möchten noch einmal anmerken, dass viele Kitas bereits am 03.01.2022 wieder in den vollen Betrieb starten. Daher ist es unabdingbar, die Testpflicht bereits zu diesem Zeitpunkt auszusprechen und das Datum zu korrigieren. Wir hoffen auf eine schnelle Lieferung der Schnelltests aus ihrem Ministerium.
Selbstverständlich stehen wir nach wir vor für Rückfragen zur Verfügung und freuen uns über eine Zusammenarbeit.
Mit herzlichen Grüßen
Anja Braekow, Erste Vorsitzende
https://www.klett-kita.de/blog/testen-testen-testen-neue-welle-neuer-kita-alltag