Die neue aktuelle Corona Regelung sieht vor, dass die Absonderung der gesamten Gruppe bei Vorliegen eines relevanten Ausbruchsgeschehens in Kitas entfällt. Es müssen nun nur noch positiv getestete Personen in häusliche Absonderungen. Das hat zur Folge, dass die Kinderbetreuung nicht mehr in einem geschützten Rahmen stattfinden kann. Das Bedürfnis der Eltern nach einer verlässlichen Kinderbetreuung ist verständlich und nachvollziehbar, aber doch bitte nicht auf Kosten der Gesundheit aller und nicht um jeden Preis. Infektionsketten können durch die neue Regelung nicht mehr unterbrochen werden und es findet eine unkontrollierbare Durchseuchung der Kinder und des Personals statt.
Der Kitafachkräfteverband BW möchte deshalb auf die gravierenden Folgen einer solchen Durchseuchung hinweisen. Verkürzte Betreuungszeiten oder sogar komplett geschlossene Kitas werden an der Tagesordnung sein. Der reguläre Betrieb kann aufgrund fehlendem und überlastetem Fachpersonal nicht mehr aufrechterhalten werden. So entfällt das letzte Bisschen Planungsmöglichkeit das den Kitas bis jetzt noch geblieben ist. Für die Wirtschaft bedeutet das noch mehr Einbußen bei den Arbeitskräften, da diese zuhause bei ihren Kindern bleiben müssen. Die bisherige Regelung hat durch die Absonderung bei 5 Fällen oder 20% der Gruppe die gesunden Kinder vor einer Ansteckung geschützt. Jetzt werden schwere Verläufe, die es auch bei Omikron gibt, billigend in Kauf genommen, denn auch hier beträgt die Inkubationszeit 14 Tage. Die Befürchtung ist, dass es nun zu einem ständigen Auf und Zu der Kitas kommen wird.
Was dem pädagogischen Fachpersonal jetzt bleibt ist die 5-tägige Testpflicht nach Auftreten eines positiven Falles und damit eine geringe Schadensregulierung. Es ist nicht die Aufgabe der Kitas die Überlastung der Gesundheitsämter aufzufangen, um damit endgültig die eigene schon vorhandene Belastungsgrenze zu überschreiten.
Darum fordert der Kitafachkräfteverband BW im Infektionsschutz der Kitas noch einmal nachzubessern, denn der sieht in unseren Augen anders aus. In der Kita werden nun zwar die Kinder getestet, aber jeder weiß, dass das nur eine Momentaufnahme ist. In der Schule gibt es wenigstens noch die Maskenpflicht für die Schüler, auch diese entfällt im Kita Bereich, Kindern unter 6 Jahren ist das Tragen einer Maske nicht zumutbar. Die Testpflicht der geimpften und geboosterten pädagogischen Fachkräften ist noch immer nicht wieder aufgenommen, wo bitte ist hier der Schutz?
Laut Kultusministerin Schopper (Grüne) sollen die Schulen relativ selbstständig entscheiden können ob es Wechsel- oder Fernunterricht geben wird. Das ist in Kitas nicht möglich. Das Fachpersonal und die Kinder sind den Viren ständig ausgeliefert. Hier sollte im Gesundheitsschutz nachgebessert werden, da die Hygienevorgaben im Falle eines positiven Tests wieder hochgefahren werden müssen. Mit dem derzeitigen Reinigungspersonal ist das nicht zu leisten.
Um das nun doch erhöhte Testaufkommen, das auf die Kitas zukommen wird, gut abzufangen schlägt der Kitafachverband BW vor, das Testen vor Ort vor Betriebsbeginn durchzuführen. Da das vom pädagogischen Fachpersonal nicht zusätzlich leistbar ist, sollte hier auf externes geschultes Testpersonal und altersentsprechende Tests gesetzt werden.
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