PM zur Annahme der Tarifrunde (20.06.2022)

Am 20.06.2022 ging durch die Presse, dass die Tarifeinigung zur Sonderrunde des TvöD SuE durch die Gewerkschaftsmitglieder angenommen wurde. Die Ergebnisse sind ein Anfang, ändern aber nichts an den oftmals misslichen Umständen. Als Berufsverband für Kita-Fachkräfte sehen wir uns verpflichtet, weiterhin die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Rahmenbedingungen, in den Fokus zu rücken und uns weiterhin kontinuierlich für bessere Bedingungen einzusetzen.
Hierzu äußerten sich unsere zwei Vorsitzenden Anja Braekow und Angela Becker in einer Pressemitteilung wie folgt:
“Wir sehen den Tarifabschluss kritisch” äußert sich Anja Braekow 1. Vorsitzende des Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg “nun hoffen wir, dass unser Berufsstand bei den allgemeinen Tarifverhandlungen des öffentlichen Diensts nochmals ordentlich berücksichtigt wird. Gerade die zwei Regenerationstage pro Fachkraft machen unseren Mitgliedern Sorgen. Die Belastung im Berufsalltag ist hoch und es ist ein gutes Signal, dass dies erkannt wird aber ohne eine entsprechende Anpassung des Personalschlüssels bedeuten die Regenerationstage eine Mehrbelastung für das gesamte Team” analysiert Braekow die Lage weiter.
“Der Verband Kitafachkräfte BW setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen ein. Dieser Tarifabschluss unterstreicht die Notwendigkeit unserer Verbandsarbeit denn durch diesen Abschluss verbessert sich nichts im Arbeitsalltag” sagt Braekow.
“Es wird leider immer noch nicht gesehen, welch großartige Leistungen in unseren Kitas erbracht werden” fügt Angela Becker 2. Vorsitzende an. Anja Braekow erläutert “Echte Entlastung wäre durch mehr Personal, kleinere Gruppen und eine bessere Ausstattung gegeben”.
„Von dem zusätzlichen Gehalt für die Anleitung Auszubildender werden nur wenige profitieren”, merkt Angela Becker, 2. Vorsitzende, an, denn „Ich weiß nur von wenigen pädagogischen Fachkräften, die die Voraussetzungen für den Mehrverdienst tatsächlich erfüllen würden.“
“Leider wurden bei dieser Einigung Leitungen nur wenig berücksichtigt” ergänzt Braekow zur finanziellen Aufbesserung einzelner Tätigkeiten.
Wir freuen uns über Rückmeldungen und neue Mitglieder!

Wir schreiben an die Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände (07.06.2022)

Zusammen mit den anderen Verbänden schreiben wir erneut an die Bundesvereinigung, wir werden uns nicht mit Standards abspeisen lassen die uns nur zu weiterem Qualitätsverlust bringen.

Wir freuen uns über Rückmeldungen. Gerne beantworten wir euch Fragen .

Wenn auch Du ein Teil dieser Veränderung sein möchtest, dann melde Dich bei uns als Mitglied an und sei dabei.

Wir stehen für Veränderung.

Presseerklärung zu den aktuellen Tarifverhandlungen (13.05.2022)

Dank unseren Kolleg*innen von RLP können wir hier den kompletten Schriftwechsel der dieser Presseerklärung voran gegangen ist chronologisch auflisten, danke für diese tolle Arbeit:

https://kitafachkraefteverband-rlp.de/briefwechsel-mit-der-vka-zur-tarifrunde-2022/

Nachfolgend nun die Presseerklärung:

Kommunale Arbeitgeber sollen sich der Kita-Realität stellen
Kita-Fachkräfte fordern Gespräch über die aktuelle Situation
der Kitas

Pädagogische Fachkräfte arbeiten täglich unter unzureichenden personellen und
räumlichen Gegebenheiten und kämpfen mit den Auswirkungen eines massiven
Fachkräftemangels. Deshalb haben wir Anfang März dem VKA in einem offenen Brief
geschrieben und die Problematik geschildert.
Am 11. April erhielten wir ein Antwortschreiben, das überhaupt nicht auf unsere
Schilderungen einging.
Zitat aus dem Schreiben: „Wir teilen Ihre Auffassung, dass Erzieherinnen und Erzieher
qualitativ hochwertige Arbeit leisten, die eine große Bedeutung für die frühkindliche
Bildung hat. Für adäquate
Rahmenbedingungen und eine angemessene Bezahlung setzen sich die kommunalen
Arbeitgeber seit jeher ein.“
Der VKA vertritt außerdem die Position, dass es keinen relevanten Fachkräftemangel in
den Kitas gäbe und die Lage am Arbeitsmarkt diesbezüglich nicht besorgniserregend
sei. Zitat: „Die Gewerkschaften behaupten oftmals, der Kitabereich
würde unter einem eklatanten Mangel an geeignetem Personal leiden. Den Angaben der
Bundesagentur für Arbeit zufolge ist jedoch ein flächendeckender Engpass in der
Kinderbetreuung nicht erkennbar.“ https://tarifrunde-sozial-underziehungsdienst.vka.de/

Diesen Auffassungen müssen wir deutlich widersprechen. Leider ist es uns nicht möglich,
unter den aktuellen Rahmenbedingungen qualitativ hochwertige Arbeit unter adäquaten
Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Wir erleben Tag für Tag, wie der Fachkräftemangel
unsere Arbeit einschränkt und Eltern durch eingeschränkte Öffnungszeiten oder einem
Aufnahmestopp in Bedrängnis bringt. Auch personell voll besetzte Kitas können mit
Rahmenbedingungen, die weitab der Mindestanforderungen an eine gute pädagogische
Qualität liegen, ihrem Bildungsauftrag und einer bedürfnisorientierten Betreuung nicht
gerecht werden. Die schlechten Arbeitsbedingungen führen dazu, dass Kita-Fachkräfte
überdurchschnittlich häufig krankgeschrieben sind, besonders auch aufgrund psychischer
Belastungen. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/barmer-gesundheitsreport-vielekranke-in-kitas-in-rp-100.html
Wir fragen uns, ob die Alltagsrealität der Kitas überhaupt bei den kommunalen Arbeitgebern
angekommen ist. Deshalb haben wir am 23. April dem VKA erneut geschrieben und konkrete
Fragen gestellt, auf die wir uns eine Antwort erhofften. Wir schlugen außerdem ein
Onlinetreffen vor. Auf dieses Schreiben kam bisher leider keine Reaktion.

Zum Thema Kita-Fachkräftemangel:

https://www.vbe.de/presse/pressedienste/pressedienste-2022/politik-faehrtfruehkindliche-bildung-vor-die-wand-personalunterdeckung-alarmierend
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/06/PD21_289_741.html
https://www.fachkraeftebarometer.de/zahl-des-monats
https://www.tagesschau.de/inland/kita-personalmangel-101.html
https://www.zeit.de/news/2022-03/25/erzieher-wollen-wieder-streiken-kitas-bleibengeschlossen
https://www.fachkraeftebarometer.de/laenderdaten/arbeitsmarkt
https://www.fachkraeftebarometer.de/zahl-des-monats

Wir können und werden nicht zusehen wie die Qualität und die Rahmenbedingungen weiter den Bach runter gehen!