Wir treffen uns mit Dennis Birnstock, Sprecher der frühkindlichen Bildung der FDP Fraktion BW (28.04.2023)

Am Freitag, den 28.04.2023 hatten wir das nächste Austauschmeeting mit dem Sprecher der frühkindlichen Bildung der FDP, Herr Dennis Birnstock. Den Verband vertrat unsere erste Vorsitzende Anja Braekow. Mit dabei war Anna-Lena Johnsen, sie ist Mitarbeiterin des Vorstands und baut gerade unser Netzwerk Stuttgart auf.  Das Treffen fand per Videomeeting statt.

Die Themen waren:

  • Das Positionspapier der FDP Fraktion BW „Frühkindliche Bildung – verlässlich und zukunftsfähig“
  • Der Zukunftsparagraf, besonders die Formulierung „Experimentierklausel“ des Städtetags BW
  • Informationsfluss KVJS – Träger
  • Personalschlüssel – Wunsch und Wirklichkeit
  • Notfallpläne – sollten verpflichtend werden, wir haben Herrn Birnstock ein Beispiel vorgestellt.

Wie bereits bei den letzten Treffen stellen wir schnell einen Konsens fest, wir brauchen einen Kita-Gipfel mit allen Entscheidern und auch den Fachkräften und Eltern. Gemeinsam nach Lösungen suchen erscheint sinnvoll und muss endlich flächendeckend in Baden-Württemberg geschehen.

Das Positionspapier der FDP-Fraktion ist inhaltlich sehr umfassend, natürlich muss bei allen Konzepten mit Abstrichen gerechnet werden. Wichtig ist, es darf nicht auf dem Rücken der Fachkräfte, Kinder und Eltern passieren, darüber sind wir uns alle einig.

Herr Birnstock erscheint als zugewandter, interessierter und offener Gesprächspartner. Wir haben uns gerne mit ihm ausgetauscht und merken, dass wir einen Politiker gegenüber haben, dem das Thema „Frühkindliche Bildung und Qualität! am Herzen liegt und der lösungsoffen arbeitet.

Wir bedanken uns für das wertschätzende und inhaltlich gute Gespräch und freuen uns auf weitere Begegnungen, online oder persönlich über unser neues Netzwerk in und um Stuttgart.

Für einen nationalen Bildungsgipfel (Nachtrag vom 14.03.2023)

Für einen Nationalen Bildungsgipfel: Breiter Appell an Bundeskanzler und Länderchef:innen
Pressemitteilung

Leistungsdefizite, Chancenungleichheit, Pädagog:innenmangel: Die massiven Probleme im deutschen Bildungssystem verletzen die Rechte jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen auf bestmögliche Bildung und haben Folgeschäden für die gesamte Gesellschaft. Deshalb erfordern sie politisches Handeln in gesamtstaatlicher Verantwortung. Ein breiter Kreis aus Stiftungen, Verbänden und Gewerkschaften appelliert an den Bundeskanzler und die Regierungschef:innen der Länder, mit einem Nationalen Bildungsgipfel einen grundlegenden Reformprozess im Bildungswesen einzuleiten.

14.März 2023

Die Lösung der massiven Probleme im deutschen Bildungssystem duldet keinen weiteren Aufschub. Aus dieser Überzeugung heraus richtet ein breiter Kreis aus Stiftungen, Verbänden und Gewerkschaften einen gemeinsamen Appell an alle Verantwortlichen in der Politik. Anlass ist der heutige Bildungsgipfel am Rand der Bildungsforschungstagung des Bundesbildungsministeriums, der mit Blick auf Format, Vorbereitung, Agenda und Teilnehmende der Dimension der Herausforderung nach Ansicht der Unterstützer:innen des Appells nicht gerecht wird. „Es ist höchste Zeit, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschef:innen der Bundesländer einen echten Nationalen Bildungsgipfel einberufen. Dieser Gipfel sollte alle relevanten Akteur:innen in der Bildung an einen Tisch bringen und den Auftakt zu einem grundlegenden, gesamtgesellschaftlichen Reformprozess markieren, um einen Neustart in der Bildung einzuleiten“, appellieren die Unterstützer:innen.

Die Alarmsignale sind längst unverkennbar und zeigen sich bereits in der frühen Bildungsphase: Bundesweit fehlen Hunderttausende Kita-Plätze, zudem können viele Kitas aufgrund einer nicht kindgerechten Personalausstattung ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen. An den Grundschulen wiederum gehen die Leistungen seit Jahren zurück, vor allem in den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben, Zuhören und Rechnen. Auch an den weiterführenden Schulen sinkt das Leistungsniveau auf allen Ebenen dramatisch. Der Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss bleibt hoch. Zugleich wächst die Zahl junger Menschen, die im Berufsleben den Anschluss verlieren: Mehr als eine halbe Million junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren gehen weder einer Arbeit noch einer schulischen oder beruflichen Ausbildung nach. Neben individuellen Risiken erwachsen daraus auch soziale und wirtschaftliche Belastungen für die Gesellschaft. Ein Kernproblem deutscher Bildungspolitik bleibt über alle Bildungsstufen hinweg ungelöst: Bildungserfolge hängen hierzulande noch immer zu stark von der sozialen Herkunft ab. Auf diese Weise werden die Chancen und Rechte von Kindern und Jugendlichen beschnitten und Begabungen vergeudet.

Strukturelle Probleme angehen: Fachkräftemangel, Finanzierung, Steuerung

Obwohl sich alle Beteiligten viel Mühe geben: Dem Bildungssystem gelingt es immer weniger, die Fehlentwicklungen zu korrigieren. Das liegt zum einen am massiven Mangel an Lehrer:innen und pädagogischen Fachkräften, der sich in den kommenden Jahren noch zu verschärfen droht. Darunter leiden nicht nur die Verfügbarkeit und Qualität der Bildungsangebote an Schulen und Kitas, sondern auch das vorhandene Personal. Die steigende Arbeitsbelastung, insbesondere durch nicht pädagogische Aufgaben, mindert die Attraktivität der Berufsbilder und schreckt künftige Nachwuchskräfte ab. Die Engpässe haben auch Folgen
für die Wirtschaft: Fehlende Plätze in Kitas und der Ganztagsförderung von Grundschüler:innen erschweren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, während häufiger Unterrichtsausfall die Vermittlung grundlegender Kompetenzen für die Fachkräfte von morgen behindert.

Ein weiteres Problem stellt die Finanzierung des Bildungssystems dar. Sie ist häufig weder auskömmlich noch sozial gerecht. Gerade im Bereich der außerschulischen Angebote ist das Geld zu knapp und nicht langfristig zugesichert. Zudem werden Gelder noch immer zu oft nach dem Gießkannenprinzip verteilt, anstatt sie gezielt dort einzusetzen, wo sie am meisten
bewirken können.

Schließlich behindert die Struktur des Bildungssystems selbst Anpassungen und Reformen. Die unsystematische Verflechtung der politischen Ebenen erfordert komplexe Abstimmungen, sowohl zwischen Bund, Ländern, Kommunen und den jeweils beteiligten Ressorts, als auch mit den Trägern. Wohin das führt, zeigen zum Beispiel die zähe Umsetzung des Digitalpakts, der schleppende Ausbau des Ganztagsangebots für Grundschulkinder, die stagnierende Inklusion oder das Fehlen bundesweiter Qualitätsstandards in vielen Bereichen. Gefragt ist eine neue Kultur der Bildungszusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen, wie sie der Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt hat.

Es braucht eine Initialzündung auf den höchsten politischen Ebenen

Allerdings lässt es die Dringlichkeit der Probleme nicht zu, auf eine Neuordnung der kommunalen und föderalen Zuständigkeiten zu warten. Die Missstände im Bildungswesen reichen weit über Kitas und Schulen hinaus. Sie gefährden sowohl die Chancen und Rechte jedes einzelnen jungen Menschen als auch die Zukunft unserer Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie. Bildung soll den jungen Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung helfen und Orientierung bieten. Sie soll es ihnen ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, an der Gesellschaft teilzuhaben und diese mitzugestalten. Sie soll ihnen die Kompetenzen vermitteln, um in der immer komplexeren Arbeitswelt ihren Platz zu finden. Bildung ist die Grundlage für wirtschaftlichen Wohlstand, Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit unserer demokratischen Gesellschaft. Daher ist es erforderlich, jetzt die Weichen für ein leistungsfähigeres, begabungs- und chancengerechteres Bildungssystem zu stellen.

Um den dringend benötigten Reformprozess herbeizuführen, braucht es eine Initialzündung auf den höchsten politischen Ebenen. Ein Nationaler Bildungsgipfel wäre das starke Signal, die Bildung endlich zur gemeinsamen Chef:innensache zu erklären. Der Bundeskanzler und die Regierungschef:innen der Länder haben das nötige Gewicht, um gemeinsam mit den Bildungs-, Wissenschafts- und Jugendminister:innen von Bund und Ländern, Vertreter:innen aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildungspraxis, Zivilgesellschaft sowie von Eltern und Schüler:innen zusammenzubringen. Der Nationale Bildungsgipfel sollte den Auftakt zu einem kontinuierlichen Dialog- und Reformprozess mit gemeinsamen Arbeitsstrukturen markieren. Dabei müssen sich alle relevanten Akteur:innen auf gemeinsame Ziele sowie geeignete Maßnahmen verbindlich einigen und darauf hinwirken, diese in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung pragmatisch, lösungsorientiert und entschlossen umzusetzen. Denn nur mit vereinten Kräften kann der Neustart in der Bildung als elementare Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands gelingen.

Den Appell unterstützen:
Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Allgemeiner Schulleitungsverband Deutschlands (ASD)
Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) e.V.
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
Bertelsmann Stiftung
BöfAE e.V. (Bundesarbeitsgemeinschaft öffentlicher und freier Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher)
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt)
Bundeselternrat
Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine e.V.
Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. (BvLB)
Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Deutsche Liga für das Kind e.V.
Deutsche Telekom Stiftung
Deutscher Caritasverband
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Deutscher Lehrerverband
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Deutsches Komitee für UNICEF e.V.
Diakonie Deutschland
Dieter Schwarz Stiftung
Dieter von Holtzbrinck Stiftung GmbH
Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V. (GGG)
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Grundschulverband e.V.
Heraeus Bildungsstiftung
Karg-Stiftung
Kita-Fachkräfte-Verband Hessen e.V.
Kita-Fachkräfteverband Niedersachsen-Bremen e.V.
komba gewerkschaft
Körber-Stiftung
Landesverband Sozialpädagogischer Fachkräfte Berlin e.V.
National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V.
Reinhard Mohn Stiftung
Robert Bosch Stiftung
Schöpflin Stiftung
SOS-Kinderdorf e.V.
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.
Stiftung Bildung
Stiftung Haus der kleinen Forscher
Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit
Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. – Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft
Verband für Kitafachkräfte NRW e.V.
Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg
Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V.
Verband KiTa-Fachkräfte Rheinland-Pfalz
Verband Kitafachkräfte Saar
Verband Sonderpädagogik e.V.
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di
Vodafone Stiftung Deutschland
Wübben Stiftung
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland

#NeustartBildungJetzt

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2023/maerz/fuer-einen-nationalen-bildungsgipfel-breiter-appell-an-bundeskanzler-und-laenderchefinnen

Verbandsübergreifendes Schreiben an den Städtetag BW (06.04.2023)

Der Verbund der Kita-Fachkräfteverbände reagiert gemeinsam auf die Pläne des Städtetages BW. Die Pläne wie Kita angesichts des Fachkräftemangel arbeiten sollen, sind für uns untragbar.
Wir machen uns Sorgen, dass andere Bundesländer solche Vorschläge aufgreifen. Es geht um nichts weniger als einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Jüngsten in Sinne einer bedürfnisorientierten Betreuung, frühkindlicher Bildung und Förderung.

Schreiben an den Städtetag BW - Verbände

Wir schreiben Herrn Broß und Herrn Lachat vom Städtetag (27.03.2023)

Sehr geehrter Herr Lachat,
sehr geehrter Herr Broß,
in den letzten drei Jahren ist die pädagogische Arbeit in den Kitas zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dies ist sicherlich auch der aktuellen Lage um den Fachkräftemangel geschuldet. Als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen und bringen kontinuierlich unsere Praxisexpertise ein.
In diesem Zusammenhang wenden wir uns heute zum Thema „Zukunftsparagraf“ an Sie.
Grundsätzlich begrüßen wir den Vorstoß des Städtetages, den Kommunen mehr Gestaltungsspielraum beim Einsatz von Personal in den Kitas einzuräumen. Wir als Berufsverband sind ebenfalls der Meinung, dass es Zeit ist, neue Wege zu gehen, Lösungsansätze zu suchen und die Situation vor Ort in den Kindertageseinrichtungen grundlegend zu verbessern.
Multiprofessionelle Teams sind ein Ansatz, der in die richtige Richtung gehen kann. Jedoch kann die Lösung für dieses bundesweite Problem nicht sein, auf unqualifiziertes fachfremdes Personal zu setzen und dieses auf den zu knapp bemessenen und nicht mehr zeitgemäßen Personalschlüssel anzurechnen. Eine Fachkraft pro Einrichtung ist nicht nur ungenügend, sondern grob fahrlässig. Auch die Erhöhung der Kinderanzahl pro Gruppe oder eine Randzeitenbetreuung durch Nicht-Fachkräfte können nicht die Patentlösungen sein.
Laut Ihnen, Herr Lachat, steht „das Wohl, der Schutz und die Sicherheit der Kinder (…) weiterhin ganz oben, hier wird es keinerlei Abstriche geben“. In oben genanntem Kontext ist dies definitiv nicht mehr zu leisten. Dieser Vorschlag führt unserer Meinung nach zu noch mehr Kündigungen durch das bestehende pädagogische Fachpersonal. Zum einen, weil die Fachkräfte sich in ihrer Professionalität abgewertet fühlen und zum anderen, weil sie befürchten, zusätzliche Arbeit im Bereich Bildung und Erziehung zu bekommen, wenn sie unqualifiziertes Personal anlernen und im Alltag begleiten müssen. Eine Nachqualifizierung mit „Schulungen“ ersetzt in keiner Weise hoch professionell ausgebildetes pädagogisches Fachpersonal.
Mit Sorge nehmen wir wahr, dass die Umsetzung des Baden-Württembergischen Orientierungsplans durch den Zukunftsparagrafen flexibel gehandhabt werden soll. Nicht nur, dass in die Überarbeitung und Anpassung sehr viel Geld investiert wurde. Der Orientierungsplan sichert auch die Qualität im Bereich Bildung und Erziehung und ist unsere Arbeitsgrundlage. Wenn hier Abstriche gemacht werden, bricht ein wichtiger Teil des gesetzlichen Auftrags weg, nämlich einen Dreiklang aus Bildung, Erziehung und Betreuung zu schaffen – eine Schieflage hin zu Betreuung um jeden Preis lehnen wir im Hinblick auf die Wichtigkeit frühkindlicher Bildung ab. Zudem sind der Bildungsauftrag und die Möglichkeit, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten, ein wichtiger Grund, weshalb Menschen einen pädagogischen Beruf ergreifen. Wenn diese Arbeit, egal aus welchen Gründen, nicht mehr geleistet werden kann, steigt die Personalfluktuation.
Um den Kindern den bestmöglichen Start zu ermöglichen, reicht es nicht aus, das kleinere Übel zu wählen und Kitas mit einer Experimentierklausel zu Experimentierstätten zu machen. Wenn für Sie tatsächlich immer das Kindeswohl und frühkindliche Bildung an erster Stelle steht, ist es an der Zeit, die Situation zu entlasten, statt zu verschärfen. Dies wiederum würde mehr pädagogische Fachkräfte sowie zusätzliches Personal bedeuten, statt Personal zu ersetzen.
Wir brauchen Lösungen, um das bestehende Personal zu halten, und den Beruf durch verbesserte Rahmenbedingungen wieder attraktiv zu machen.
Dies kann unserer Meinung nach am besten durch einen echten Dialog gelingen.
Gerne möchten wir als Berufsverband mit Ihnen allen gemeinsam zu diesen wichtigen und zukunftsweisenden Themen ins Gespräch kommen. Wir bieten Ihnen hiermit sehr gerne unsere Mitarbeit an, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ein erster Schritt wäre eine ehrliche Ist-Stand-Erhebung, bei der wir selbstverständlich unsere Praxisexpertise einbringen würden.
Zudem fordern wir mit unseren Schwesternverbänden aus ganz Deutschland einen „Kita-Gipfel“, der sich bundesweit damit beschäftigt, wie Lösungen aussehen können. Denn allen ist klar, dass weder Land noch Kommunen oder Träger die dringend notwendigen Veränderungen alleine stemmen können. Der Dreiklang aus Bildung, Erziehung und Betreuung kann funktionieren und wir sind gerne bereit, unseren fachlichen Beitrag dazu zu leisten.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Braekow
1. Vorsitzende

BriefStädtetagZukunftsparagraf_März23

Pressemitteilung zum Vorschlag des Städtetags bezüglich eines Zukunftsparagrafen (27.03.2023)

Der Vorschlag, einen Zukunftsparagrafen einzuführen, stammt aus der Feder des Städtetags und befasst sich im Kern mit dem Gedanken, den Kommunen im Hinblick auf den Personalmangel in den Kitas mehr Gestaltungsfreiraum zu ermöglichen. Uns als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg stellt sich hier aber die Frage, ob auch alle Kommunen bereit und in der Lage sind, diesen Handlungsspielraum im Sinne einer qualitativ hochwertigen frühkindlichen Bildung zu erfüllen. Stehen das Wohl und der Schutz der Kinder wirklich immer an erster Stelle?

Wie in der Pressemitteilung vom 17.03.2023 hingewiesen, birgt dieser Zukunftsparagraf mehr Gefahren als Chancen für die pädagogischen Fachkräfte als auch für die zu betreuenden Kinder. Mehr unqualifiziertes Personal zu beschäftigen ist keinesfalls eine Aufwertung der frühkindlichen institutionellen Bildung, sondern signalisiert, dass Kinderbetreuung jeder kann. Eine Schulung reicht vielleicht aus, um mit fachfremdem Personal als Zusatzkräfte den Alltag zu bewältigen, aber nicht, um sie als Ersatz für gelernte Fachkräfte einzusetzen. „Die Komplexität und die fachlichen Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften werden abgewertet, wenn ungelernte Zusatzkräfte mit Schulungen auf den Personalschlüssel angerechnet werden sollen. Diese können niemals dieselbe Arbeit leisten wie voll ausgebildete Fachkräfte“, so Anja Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg. Diese Zusatzkräfte müssen in der Praxis angelernt werden. Hierfür benötigt es entsprechend Zeit und Fachpersonal, um eine gute Praxisintegration sicherzustellen.

„Qualifiziertes Fachpersonal durch unqualifiziertes Personal zu ersetzen, heißt nicht nur mehr Abstriche in der Bildung zu machen, sondern auch, sich auf rechtlich dünnes Eis zu begeben“ führt Braekow aus. Gerade in Kitas ist die Wahrung der Aufsichtspflicht, der Kinderschutz, der Umgang mit Schutzbefohlenen und der Unfallverhütung ein wichtiger Aspekt. Zudem muss dem rechtlichen Anspruch eines Dreiklangs zwischen Betreuung, Bildung und Erziehung Rechnung getragen werden.

„Es müssen tragbare Lösungen gefunden werden, unter denen die Qualität nicht leidet. Das der Städtetag nun aktiv wird und nach Lösungen sucht, ist nachvollziehbar, wurde die Situation doch schon viel zu lange nur beobachtet. Der Druck auf einzelne Kommunen ist durch Klagen von betroffenen Familien enorm gestiegen. Aber die Lösung kann nicht sein, wie im Vorstoß des Städtetags gefordert, die Rahmenbedingungen zu flexibilisieren“, erörtert Braekow die Situation. „Standards zu senken und das Landesrecht zu lockern geht immer zulasten der Qualität. Diese Lösung ist in unseren Augen zu kurz gedacht. Es ist vielleicht im Moment die kostengünstigste Lösung, aber längerfristig wird auch diese viele Gelder verschlingen, die es angeblich nicht gibt“, führt sie weiter aus.

„Wenn, wie vom Städtetag behauptet, tatsächlich immer das Kindeswohl und frühkindliche Bildung hohe Priorität haben, ist es nun an der Zeit, die Situation zu entlasten, statt zu verschärfen. Für uns als Verband stellt sich hier auch die Frage, was mit den Zusatzkräften und den gesenkten Standards passiert, wenn sich die Situation in den Kitas wieder stabilisiert“, gibt Braekow zu bedenken.

„Wir fordern ein Zukunftsforum, einen Kita-Gipfel, bei dem sich die Verantwortlichen aus Politik, Spitzenverbänden, Berufsverbänden, Gewerkschaften und Eltern gemeinsam um tragfähige Lösungen bemühen. Es gilt, die losen Enden einzelner Lösungsansätze zu bündeln und ein Paket für die Zukunft der Kitas und pädagogischen Fachkräfte zu schnüren“, fordert Anja Braekow.

„Als mögliche Finanzierung könne die angestrebte Wahlrechtsreform dienen. Diese wird Milliarden freisetzen und birgt die Chance, endlich in die Zukunft unserer Kinder und in bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen für das pädagogische Fachpersonal zu investieren. Das wäre in unseren Augen ein erster Schritt in die richtige Richtung“, regt Anja Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg an.

Pressemitteilung zum Vorschlag des Städtetags Baden-Württemberg Senior*innen und anderes Personal in Kitas einzusetzen (17.03.2023)

Die Misere in der Kitalandschaft ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Auch das ehemalige Musterland Baden-Württemberg schafft den Spagat zwischen Bildung und Betreuung, Realität und Wunsch schon lange nicht mehr. Was allerdings neu ist, sind die vielen Akteure und Lösungssucher, die sich aktuell mit diesem Thema beschäftigen. Als pädagogische Fachkraft könnte man sich wundern: “Warum erst jetzt? ”. Doch wenn man die aktuelle Entwicklung beobachtet, dann erkennt man, warum. Es hagelt Klagen von Eltern, der Aufschrei der Arbeitgeber ist groß, da ihnen aufgrund von Kitaschließungen das Personal fehlt. Die Medien berichten immer mehr von den Missständen. Doch nicht alle Ideen tragen zu guten Lösungen bei.

Jüngst machte sich der Städtetag Gedanken zur Situation und fordert vom Land mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Doch sind auch alle Kommunen bereit und in der Lage, diesen Handlungsspielraum im Sinne einer qualitativ hochwertigen frühkindlichen Bildung zu erfüllen? Stehen das Wohl und der Schutz der Kinder wirklich immer an erster Stelle? Wenn dem so wäre, dann fragt man sich, wie diese Situation überhaupt zustande kam?

“Die Kitawelt muss sich grundlegend ändern”, äußert sich Anja Braekow Vorstandsmitglied im Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg.

Mittlerweile werden immer häufiger Betreuungszeiten gekürzt oder Notgruppen eingerichtet, da pädagogisches Fachpersonal krank und erschöpft wegbricht oder ganze Stellen unbesetzt bleiben. „Die Lösung für dieses bundesweite Problem kann aber nicht sein, auf unqualifiziertes fachfremdes Personal zu setzen und diese dann auch noch auf den sowieso schon knapp bemessenen und nicht mehr zeitgemäßen Personalschlüssel anzurechnen“, führt Braekow aus. „Es würde allerdings schon eine Entlastung bringen zusätzliches Personal im Hauswirtschaftsbereich und der Verwaltung einzusetzen“, unterstützt Heide Pöschel, ebenfalls Vorstandsmitglied, Braekows Forderung.

Mit einer optimalen Schulung könnten Zusatzkräfte eine gewinnbringende Bereicherung sein und in der Verwaltung sowie Hauswirtschaft entlasten. Auch bei alltäglichen Angeboten wie Vorlesen oder Brettspiele spielen können solche Kräfte eine Unterstützung darstellen, aber niemals dürfen sie aus entwicklungspsychologischer und neurobiologischer Sicht als Ersatz von pädagogischen Fachkräften eingesetzt werden.

„Kitas sind für viele Kinder oft die erste Einrichtung, in der sie außerfamiliär betreut werden. Hier wird der Grundstein der institutionellen Bildung gelegt. In Kitas werden individuelle Bildungsentwicklungen und das soziale Miteinander der Kinder begleitet, Eltern werden unterstützt und es wird mit weiteren Kooperationspartnern gearbeitet. Dies kann nur mit einer qualitativhochwertigen Ausbildung geleistet werden“, stellt Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg die Situation dar. Um den Kindern den bestmöglichen Start zu ermöglichen, reicht es nicht aus, das kleinere Übel zu wählen und Kitas mit einer Experimentierklausel zu Experimentierstätten zu machen. „Es kommt nun darauf an, welche Maßnahmen wie und wann genau umgesetzt werden sollen. Wenn, wie vom Städtetag behauptet, tatsächlich immer das Kindeswohl und frühkindliche Bildung hohe Priorität haben, ist es nun an der Zeit, die Situation zu entlasten, statt zu verschärfen. Dies wiederum würde mehr Personal bedeuten, statt Personal zu ersetzen, durch engagierte Senior*innen. In den letzten Jahren haben wir zu oft erlebt, dass ein einmal gesenkter Standard nicht mehr angehoben wird“, führt Pöschel weiter aus und unterstreicht die Anliegen des Verbands.

„Qualifiziertes Fachpersonal durch unqualifiziertes Personal zu ersetzen, heißt nicht nur noch mehr Abstriche in der Bildung zu machen, sondern auch, sich auf rechtlich dünnes Eis zu begeben. Wer trägt die Konsequenzen, wenn ein Unfall passiert? Sind pädagogische Fachkräfte gewillt, unter diesen Umständen zu arbeiten oder wird die Fluktuation dadurch noch verstärkt? Wie soll in einer solchen Situation Bildungsgerechtigkeit realisiert werden? Kann Kinderschutz so überhaupt noch funktionieren? All dies sind Fragen und Ängste unserer Mitglieder“, schildert Braekow die Situation.

„Wie sich alles entwickelt, ist nun noch unklarer als bisher. Das laugt aus und erschöpft. Viele pädagogische Fachkräfte können bereits nicht mehr, also muss alles unternommen werden, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, denn ohne gute Kitas fehlt den Kindern der Grundstein einer guten Bildungsbiografie und spätestens in der Schule und dem Berufsleben brauchen wir leistungsstarke, resiliente und lernbereite Charaktere für die Zukunft unseres Landes“, plädiert Anja Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg.

Wir schreiben an den Präsidenten des Gemeindestages, Herr Steffen Jäger (07.03.2023)

Brief Herr Jäger _ Gemeindetag März 23

Auf diesen Brief erhielten wir Antwort von Frau Bettina Stäb, Leitung Stabstelle Frühkindliche Bildung und Soziales, Gemeindetag Baden-Württemberg. Sie bedankte sich für den Brief und wies darauf hin, dass diese Anliegen beim Kultusministerium platziert werden müssen, da dort die Zuständigkeit liegt. Wir bleiben dran!

Wir schreiben an Herrn Ministerpräsident Kretschmann (07.03.2023)

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,

der Beitrag in SWR Aktuell vom 17.02.2023 über die Zunahme der Gerichtsverfahren wegen des Rechtsanspruchs auf einen Kita Platz in Baden-Württemberg veranlasst uns dazu, Ihnen zu schreiben.
Wir als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg weisen seit geraumer Zeit darauf hin, dass die Lage in den Kindertagesstätten im Land besorgniserregend ist. Die Diskrepanz zwischen dem gesetzlichen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und der Realität ist groß und folge dessen in den letzten Monaten immer weiter ins Blickfeld der Öffentlichkeit gelangt. Es ist gut, dass die Problematik diskutiert wird.
Mit Sorge nehmen wir jedoch Ihre Äußerung wahr, die Städte und Gemeinden dazu aufruft, zwischen Quantität und Qualität der Betreuung abzuwägen. Ein Entweder / Oder widerspricht klar dem gesetzlichen Auftrag aus VIII Sozialgesetzbuch, dem KiTAG und nicht zuletzt dem Orientierungsplan.
Die Landesregierung hat in den letzten Jahren viel dafür getan, die Qualität in den Kindertagesstätten stetig auszubauen. Die Überarbeitung und Anpassung des Orientierungsplans ist dabei ein großer Baustein. Wir begrüßen es sehr, dass Themen wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Sprachförderung und die Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten intensiv in den Blick genommen und Ziele hierfür im aktuell in Überarbeitung befindlichen Orientierungsplan formuliert werden sollen. Durch den akuten Kita-Platzmangel entfernt sich die aktuelle Diskussion leider immer mehr von der Qualität und der Ausbau der Kita-Plätze steht stark im Fokus. Diese Entwicklung nehmen wir mit Sorge wahr. Kitas müssen immer unter dem Aspekt der frühkindlichen Bildung gesehen werden und nicht als Aufbewahrungsstätte für Kinder, damit deren Eltern dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Unsere Kinder haben nichts anderes verdient als das Beste, dass wir ihnen geben können: gut ausgebildete pädagogische Fachkräfte die Zeit haben und ihnen zugewandt sind. Dies benötigt selbstverständlich entsprechende personelle Ressourcen.
Jedoch reicht eine Werbekampagne wie die aktuelle „Mehr bekommst du nirgendwo“ und der „Pakt für gute Bildung und Betreuung“ unserer Meinung nach nicht aus. Was fehlt ist ein grundlegender Maßnahmenkatalog, der ernsthaft die Rahmenbedingungen verändert, um Lösungen zu finden, die nicht in einer Vielzahl von Maßnahmen verpuffen.
Wir wünschen uns, dass unser gesetzlicher Auftrag aus Bildung, Erziehung und Betreuung wieder zu einem Dreiklang wird, bei dem die Gewichtung gleichmäßig verteilt ist.
Im Beitrag des SWR geht es um die vermehrten Klagen von Eltern, die einen Betreuungsplatz für Ihre Kinder einfordern. Ihre Aussage, dass es Aufgabe der Kommunen sei, eine Lösung für die fehlenden Betreuungsplätze zu finden, ist in unseren Augen zu kurz gedacht. Um aus diesem Dilemma langfristig ein tragfähiges Konzept werden zu lassen, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Dazu gehören neben den Kommunen auch die Landesregierung, die pädagogischen Fachkräfte aus den Kitas und Arbeitgeber.
Dabei darf der Rechtsanspruch nicht über dem Kindeswohl stehen. Quantität in der jetzigen Lage geht eng einher mit der Tatsache, dass die Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten und die Wahrung der Aufsichtspflicht nicht mehr gewährleistet werden können. Diese Situation spitzt sich immer weiter zu und führt zu weiteren Fluktuationen des Personals, da wir im Bereich der Kitas auf einen eh schon sehr angespannten Arbeitsmarkt treffen.
Die Not berufstätiger Eltern und der Druck der Arbeitgeber aus allen Bereichen ist groß. Fehlende Fachkräfte, die ihre Kinder zuhause betreuen müssen, sind Teil einer Spirale, die jetzt durchbrochen werden muss. Wenn die Qualität der frühkindlichen Bildung zugunsten einer Betreuung um jeden Preis an Bedeutung verliert, entsteht ein weiteres Problem. Zusätzlich zu den Familien, die keinen Kitaplatz haben kommen die Eltern, die sich mit sinkender Qualität in der frühkindlichen Bildung nicht abfinden wollen, und daher ihre Kinder lieber selber zuhause betreuen. Diese Fachkräfte fehlen dann wieder an anderer Stelle auf dem Arbeitsmarkt.
Daher muss einerseits über bessere Rahmenbedingungen gesprochen werden, andererseits aber auch über neue Arbeitszeitmodelle, familienfreundliche Unternehmenskultur, mögliche veränderte Formen der Kinderbetreuung und der Finanzierung all dieser und weiterer Maßnahmen. Entlastungsmaßnahmen für das vorhandene pädagogische Personal durch Verwaltungs- und Hauswirtschaftskräfte, und ein Programm für notwendige Sanierungsarbeiten im Bereich Lärmschutz seien hier stellvertretend für verbesserte Arbeitsbedingungen in den Kindertagesstätten genannt. Gerne schildern wir in einem persönlichen Gespräch die Hürden und Bedürfnisse, die unsere Mitglieder tagtäglich an uns herantragen, und die sie zu den Überlegungen führen, dem Arbeitsplatz Kita den Rücken zu kehren.
Ein schnelles Quereinsteigerprogramm oder die Vergrößerung der Gruppenstärke wird weder den Betreuungsbedarf der Eltern auffangen können, noch zu attraktiveren Arbeitsplätzen führen. Bei allen Quereinsteiger- und Nachqualifizierungsmaßnahmen muss der Fokus auf die individuelle Eignung und eine qualitativ hochwertige fachliche Schulung gelegt werden. Zudem muss geschaut werden, welche pädagogischen Fachkräfte wieder für diesen Bereich gewonnen werden können, zum Beispiel nach der Elternzeit oder einem Wechsel in andere Arbeitsbereiche.
Fachkräfte im Beruf zu halten und Neue dazu zu gewinnen kann gelingen, wenn alle Beteiligten gemeinsam Verantwortung übernehmen und tragbare Lösungen finden.
Wir müssen an den Punkt kommen, dass Kitas in den Kommunen nicht nur als Kostenfaktor gesehen werden, sondern als Zukunftspotenzial. Denn wenn in Kitas qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung stattfinden kann, so wie es der Orientierungsplan vorsieht und es die pädagogischen Fachkräfte leisten können, werden Kommunen heute schon attraktiv für junge Familien die sich dort niederlassen, arbeiten, Steuern zahlen und so weiter. Auch die soziale Kluft wird geringer, es gibt weniger Schulabbrecher und dem Arbeitsmarkt von morgen stehen resiliente und lernfähige junge Menschen zur Verfügung.
Gerne möchten wir als Berufsverband mit Ihnen allen gemeinsam zu diesen wichtigen und zukunftsweisenden Themen ins Gespräch kommen und bieten Ihnen hiermit sehr gerne unsere Mitarbeit in diversen Gremien an, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ein erster Schritt wäre eine ehrliche Ist-Stand Erhebung bei der wir selbstverständlich unsere Praxisexpertise einbringen würden.
Zudem fordern wir mit unseren Schwesternverbänden aus ganz Deutschland einen „Kita-Gipfel“, der sich bundesweit damit beschäftigt, wie Lösungen aussehen könnten. Denn allen ist klar, dass weder Land noch Kommunen oder Träger die dringend notwendigen Veränderungen alleine stemmen können. Der Dreiklang aus Bildung, Erziehung und Betreuung kann funktionieren, und wir sind gerne bereit, unseren fachlichen Beitrag dazu zu leisten.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Braekow

Edit: Wir haben nur wenige Tage nach dem Brief eine Antwort erhalten. Die persönliche Referentin von Herrn Kretschmann hat sich erkundigt über uns und wusste, dass wir uns am 13.03.2023 mit Herrn Staatssekretär Schebesta treffen.