Pressemitteilung 02. April 2021

Gestern erhielten alle Schulen das neueste Schreiben vom Kultusministerium zum Thema Schulbetrieb nach den Osterferien.

In diesem Schreiben ist von einem breit angelegten Diskurs die Rede, welchen Herr Ministerpräsident Kretschmann geführt hat. Der Gesprächsrunde wohnten nur Vertreter des schulischen Bereichs bei. Der Grundstein des Bildungssystems, die Kindertagesstätten, wurden außen vorgelassen. Doch auch hier braucht es Lösungen, wie es nach den Osterfeiertagen weitergehen kann.

In der schriftlichen Mitteilung des Kultusministeriums wird deutlich gesagt, dass sich insbesondere die Mutation B.1.1.7 des SARS-CoV-2-Virus unter Kindern und Jugendlichen stärker verbreitet. Für den Schulbetrieb wird daraus die unmittelbare Konsequenz gezogen in Form von der Aussetzung des Präsenzunterrichts. Was jedoch die stärkere Verbreitung der Virusmutationen für den Kita-Bereich bedeutet, bleibt bisher aus dem Kultusministerium unbeantwortet. In ganz Baden-Württemberg sind auch in Kitas steigende Corona-Infektionen und Quarantäne-Maßnahmen für ganze Einrichtungen zu beobachten. Die Verbreitung des Virus und der Mutationen steigt drastisch an und die Inzidenzwerte werden immer höher.

Als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg stellt sich uns erneut die Frage, warum Kitas wieder nicht beachtet und erwähnt werden. Das Infektionsgeschehen muss auch Konsequenzen für den Kitabetreib haben. Wir erachten es als dringend notwendig, ebenso mit Kita-Vertretern, Fachkräften, Elternverbänden, Kita-Fachkräfte Verbänden etc. ins Gespräch zu gehen, wie es im schulischen Bereich bereits geschehen ist.

Durch eigenes Erleben der Verbandsmitglieder, sowie in einer Umfrage in unseren Netzwerken, wurde deutlich, dass auch Kindertagesstätten Pandemietreiber sind. Dies erfüllt uns mit großer Sorge und Unmut. Für den Kindertagesstättenbetrieb und somit für Kinder und ihre Familien, sowie für Kita-Fachkräfte wird keine Konsequenz aus dem Pandemiegeschehen gezogen. Die Ansteckungsgefahr durch die Kinder und Jugendlichen wurde in der Vergangenheit als nicht relevant angesehen. Die Ansteckungsgefahr für Kinder sollte dabei ebenfalls nicht aus dem Auge verloren werden. Die aktuellen Zahlen sprechen für sich. Neuste Statistiken zeigen die hohe Ansteckungs- und Erkrankungszahlen ebenfalls sehr deutlich. Jegliche Spätfolgen sind für Kinder noch nicht abzusehen.

Die Schulen im Land Baden-Württemberg befinden sich derzeit in den Osterferien. Anschließend ist der Präsenzunterricht bis zum 19.4.21 ausgesetzt. Zusammen ergibt dies 19 Tage, in denen das Pandemiegeschehen positiv beeinflusst werden kann. Die meisten Kindertageseinrichtungen haben keine Osterferien. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ab dem 06.04. die Kitas wie zuvor geöffnet haben. Es gibt bisher keine Einschränkungen im Betreuungsumfang der zu betreuenden Kindergruppe und dem Anspruch auf Betreuung. Für Kindertagesstätten werden keine Konsequenzen gezogen, auch nicht im Bereich Gesundheitsschutz der Kinder und des Personals. Das Infektionsgeschehen kann somit in den Kindertagesstätten in keiner Weise positiv beeinflusst werden bzw. wird sich gegebenenfalls verschlimmern durch die vielen Kontakte, welche die Kinder an den Osterfeiertagen haben.

Seit dem 22.2.2021 befinden sich die Kindertagesstätten wieder im Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Im Zuge dessen wurden viele Versprechungen im Sinne des Gesundheitsschutzes getätigt. Hierzu zählen z.B. FFP2- sowie medizinische Masken, welche durch das Land Baden-Württemberg gestellt werden sollten; verlässliche Teststrategien und Impfmöglichkeiten. All dies wurde nicht oder nur teilweise eingehalten. Seit dem 1.April ´21 ist unklar, welche Teststrategie weiterverfolgt wird. Die bisherigen Berechtigungsscheine sind ausgelaufen und den Kitas stehen noch keine Selbsttestkits zur Verfügung. Zudem umfasst die Teststrategie bisher weder Kinder noch Eltern. Wir, als Kita-Fachkräfte, arbeiten erneut weitestgehend ohne Schutz für unsere Gesundheit und die, der uns anvertrauten Kinder und deren Familien. Hier muss dringend nachjustiert werden. Es braucht tragbare und zukunftsweisenden Möglichkeiten und Lösungen.

Wir, als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg, fordern:

  • Sofortiger Einstieg in den Notbetrieb ab Dienstag, den 06.04.2021. Es kann keine Rückkehr zur bisherigen Betreuung geben nach den Feiertagen und mit den zu erwartenden Reiserückkehrern. Die Voraussetzungen für die Zulassung zur Notbetreuung müssen klar definiert sein. Beide Elternteile müssen in systemrelevanten Berufen tätig sein. Die Betreuungsgruppe darf maximal 50% der regulär betreuten Kinder umfassen.
  • Eine verlässliche und verbindliche Teststrategie für alle, die sich in den Kindertageseinrichtungen aufhalten. Dies sind: Kinder, Eltern deren Kinder sich in der Eingewöhnung befinden und Fachkräfte sowie gegebenenfalls Aushilfskräfte. Die Schnelltests müssen den Vorgaben des RKI und des Paul-Ehrlich-Instituts entsprechen. Entsprechende Tests sind zu finden unter https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Antigentests/_node.html
  • Klare Aussagen zum Thema Impfungen für Fachkräfte: Es muss ein adäquater Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden. Durch den Wegfall der Impfmöglichkeit mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff für Kita-Fachkräfte auf Grund der Altersgrenze, braucht es ein anderes Impfstoffangebot und es muss schnellstmöglich geklärt werden, mit welchem Impfstoff die noch ausstehenden Zweitimpfungen durchgeführt werden sollen.
  • Wir fordern einen Diskurs mit den Verantwortlichen, an dem wir, als Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg, teilnehmen können, damit mit allen Beteiligten eine Lösung für den Kita-Bereich gefunden werden kann, damit auch wir aus den Kindertagesstätten eine Stimme bekommen. Wir erachten dies momentan als noch dringlicher und notwendiger als zuvor!
  • Bei der Umsetzung aller Verfahren, welche der Eindämmung der Pandemie dienen, benötigen alle in Baden-Württemberg agierenden Träger zuverlässige und ausreichende finanzielle Unterstützung zur Deckung der Kosten und Sicherstellung der zukünftigen Bereitstellung der Kita-Plätze.

Eine weitere Stimme aus dem Vorstand

Hallo zusammen,

Vorstellungsrunden sind nicht so mein Ding.

Aber was jedoch mein Ding ist, ist meine Träume zu verwirklichen, die kleinen Sehnsüchte in mir zu hören und ein kleines Stück Welt um mich herum zu verbessern. Das ist der Grund, wieso ich ohne zu Zögern den Ruf von Anja Katrin Braekow gefolgt war um den Verband ins Leben zu rufen.

Schon lange war ich unzufrieden mit der Situation in meinem Traumberuf aber alleine für etwas zu kämpfen entkräftet und bringt nicht die Wirkung, die man sich erhofft. Für mich war jedoch schnell klar, dass ich beim Verband im Hintergrund agieren möchte- und mich nur im äußersten Notfall an die Front stelle um die Interessen des Verbandes in der Öffentlichkeit zu vertreten. Ich kann in der Öffentlichkeit besser singen als vor Menschen sprechen 😉. Das ist der Grund!

Deshalb wurde ich zum Kassenwart gewählt. Zu meinem Aufgabengebiet gehören die Mitgliederverwaltung, die Anträge bearbeiten und Mitgliedsbestätigungen versenden. Von mir bekommen alle Mitglieder die neusten Neuigkeiten zugesendet, wie z.B. den monatlichen Newsletter, Protokolle der Mitglieder-Treffen, Einladungen zu Mitglieder-Treffs und die Antworten der Politiker auf unsere Briefe.

Natürlich habe ich noch ein Herzensthema beim Verband an dem ich mit ein paar interessierten Mitgliedern arbeite werde:Die Ausbildung einheitlich und praxisnah zu gestalten. Das ist nämlich eines unserer Verbandsziele. Denkt dran: Wir sind viele- denn wir stehen für Veränderung!

Werde Mitglied und sei ein Teil der Veränderung!

Eure Tinci 🙂

Warum ich beim Verband dabei bin – eine Stimme aus dem Vorstand

Hallo zusammen,

Ich möchte mich gerne mit ein paar Worten an euch wenden. Noch heute Nachmittag wusste ich nicht, ob mich die Muse für dieses Posting noch küsst, und nun sitze ich hier und schreibe, wie ich oft rede: Ehrlich und wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Schon oft in meinem Leben bin ich an Grenzen gestoßen, die ich scheinbar, im ersten Moment, schwer oder kaum zu überwinden vermochte. Viele Schicksalsschläge haben mir immer wieder Steine in den Weg geworfen-doch für mich war zu jedem Zeitpunkt meines Lebens klar: Aufgeben ist keine Option!

Auch in meinem beruflichen Werdegang habe ich immer wieder gespürt, wie sehr es mir am Herzen liegt, mit ganzem Herzblut mit Menschen zu arbeiten, sie ein Stück ihres Lebens zu begleiten, ein Teil ihres Lebens sein zu dürfen. Viele Bereiche habe ich beruflich kennenlernen dürfen, von sozialen Brennpunkten über Arbeit im Heim, Hort und vielem mehr. Ich bin dankbar für jedes Lernen und jede Erfahrung, die ich dort machen durfte, auch wenn es oft mit Hilflosigkeit einherging und „Ich würde gerne so viel mehr geben“-und konnte es nicht aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen. Dass ich vieles richtig gemacht habe hat mir eine Situation vor etwa einem Jahr gezeigt: Ein früheres Mädchen aus einem meiner Arbeitsbereiche hat mich hier bei Facebook angeschrieben und mir gedankt, dass ich sie so genommen habe, wie sie war, auch „wenn ich weiß ich war nicht immer einfach“. Ja, sie war herausfordernd, doch ihre Reaktion zeigte mir, wie sehr sie in der Zeit bei uns wachsen und lernen konnte. (Sie war damals 8, jetzt ist sie 19 und geht ihren Weg-sie wird Erzieherin! 😉 )

Solche schönen Momente gab es oft, und doch war da seit ein paar Jahren dieses „Aber“. Dieses „Aber“ endete 2014 mit einer starken Tendenz Richtung Burnout, einem Jahr Krankschreibung-und der Überlegung, einen anderen Beruf zu ergreifen. Vieles stimmte nicht mehr für mich in der Kitawelt; Dinge, mit denen ich nur schwer oder gar nicht umgehen konnte, geschweige denn wollte. Gegen Ende dieses schweren Jahres 2014 war jedoch klar: Ich kann nicht ohne meinen Traumjob-also muss sich der Traumjob wieder für mich wie einer anfühlen. Ich suchte mir eine neue Stelle, mir ging es besser, doch das „Aber“ blieb. Ich wollte etwas verändern-nur was fehlte: Mitstreiter, die bereit waren, einen Weg der Veränderung zu gehen. Der Gedanke war jedoch stets da.

Dann kam Corona-und damit das Kennenlernen von so vielen tollen pädagogischen Fachkräften, die diesen Gedanken der Veränderung auch hatten. Und so entstand und reifte der Gedanke zur Gründung eines Verbands. Am 4.1.2021 kam dann endlich das, was viele Andere gemeinsam mit mir angestrebt hatten: die Verbandsgründung. Auf einmal wurden wir Viele, die unsere gemeinsamen Ziele verfolgen möchten: Die Kitawelt zu verändern und eine Stimme zu bekommen. In Kontakt gehen statt zu jammern. Veränderungswünsche klar zu formulieren und gehört zu werden. Ein wahnsinnig tolles Gefühl. Man lernt auch so viel über sich selbst dazu. Für uns alle ist dieser Verband zur Herzensangelegenheit geworden und wir geben alle unser Bestes, um diesen voranzubringen und in Austausch zu gehen-miteinander, mit Politikern, Trägern, Eltern, Interessierten usw. usf.

Wir möchten ALLE mit ins Boot nehmen, um eine bessere Arbeit in den Kitas zu ermöglichen. Wir alle sagen: Aufgeben ist keine Option! Werdet Mitglied, ob aktiv oder passiv! Wir stehen für Veränderung! Alles Liebe, Angie (2. Vorstand)

Monatsbericht Januar 2021

Hier kannst Du unseren Monatsbericht anschauen. Wir sind sehr stolz und glücklich, was wir die ersten Wochen bereits geschafft haben. Wir haben große Pläne. Werde auch Du ein Teil dieses Verbands, denn wir stehen für Veränderung!

Monatsbericht Januar 2021

Unser Verband im Podcast (03.02.2021)

Am Montag, den 01.02.2021 waren Angela Becker (2. Vorstand) und Anja Braekow (1. Vorstand) eingeladen zu einem sehr wertschätzenden Interview bei Fea Finger, von „Fea´s naive Welt“ Die Aufnahmen hat großen Spaß gemacht. Wir hatten die Möglichkeit unseren Verband vorzustellen, zu erzählen warum wir gegründet haben, was unsere Ziele sind und was wir uns wünschen und vorstellen. Eine wunderbare Reise durch die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Hör rein und gerne darfst Du uns über die Kommentare eine Rückmeldung geben.

https://feasnaivewelt.podigee.io/40-neue-episode

Viel Spaß mit dem Podcast.