Pressemitteilung zum Kita Qualitätsgesetz und Bundespositionspapier (27.06.2023)

Aktuell werden in den Bundesländern die Verträge zwischen Bund und Land unterschrieben, um das Kita Qualitätsgesetz endlich in die Praxis einzubringen. Theoretisch gibt es die Gelder des Bundes seit Januar 2023, aber die Umsetzung ließ und lässt auf sich warten. Allen ist klar, dass in Kitas investiert werden muss, um Chancengleichheit zu erreichen, Bildungsgerechtigkeit zu ermöglichen, sowie pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und zu binden.

Kita-Fachkräfte wollen endlich ihren Beruf so ausüben, dass sie ihrem gesetzlichen Auftrag, Kinder bedürfnisorientiert zu betreuen, zu bilden und individuell zu fördern, nachkommen können. Das ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen nur sehr eingeschränkt leistbar. “Unsere Kinder und ihre Familien brauchen individuelle Förderung, Achtsamkeit, Entwicklungsbegleitung und gute frühkindliche Bildung, anstatt einer Mangelverwahrung, wie sie aktuell vielerorts vorherrscht“ äußert sich Anja Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg dazu. Doch genügen die 4 Milliarden über 2 Jahre aus, um diese Ziele zu erreichen? „Wir sehen einen viel höheren Investitionsbedarf“ erklärt Verena König vom Kita-Fachkräfte-Verband Hessen „schließlich fehlt es an allen Ecken und Enden. Die Gelder müssen vorrangig für qualitative Maßnahmen verwendet werden, dem stimmen wir vollends zu. Zuerst müssten aber bundeseinheitliche Mindeststandards für eine gute pädagogische Qualität festgelegt werden, die den wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen.

Ein wichtiger Parameter ist beispielsweise die Fachkraft-Kind-Relation, die angibt, für wie viele Kinder eine pädagogische Fachkraft zeitgleich verantwortlich ist“. „Es ist nett anzusehen, dass der Bundeskanzler persönlich Kitas besucht und über die Wichtigkeit einer Mint Bildung spricht, aber was wir brauchen, sind personelle und zeitliche Ressourcen, ohne diese eine naturwissenschaftliche, aber auch emotionale oder sprachliche Förderung und Begleitung im Kita Alltag nicht möglich sind,“ führt Braekow aus. „Zudem ist unklar, wie es nach dem Kita Qualitätsgesetzt weiter geht, denn vorerst ist es auf zwei Jahre angelegt“ erläutert Verena König. Kitas sind aus familien- und bildungspolitischen, aber auch arbeitspolitischen Gründen gesellschaftlich relevant. Dass die Bundesrepublik Deutschland, die in allen letzten Bildungsstudien verheerend abgeschlossen hat, sich immer noch ein Kita-System leistet, ohne Standards für eine gute frühkindliche Bildungsqualität festzulegen, ist nicht nachvollziehbar.

Die mittlerweile in 12 Bundesländern vertretenen Kita-Fachkräfte Verbände haben ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet, mit dem sie deutschlandweite Mindeststandards für eine kindgerechte Kita-Qualität fordern.

„Nur wenn jetzt massiv in die frühkindliche Bildung investiert wird, können wir der Bildungsmisere entgegentreten und zukunftsfähig bleiben. Ein Haus beginnt auch nicht mit dem Bau des Daches, sondern mit einem tragfähigen Fundament,“ schließt Braekow ab.

Die erste Bildungsinstitution ist die Kita, denn die ersten Lebensjahre sind entscheidend in der kindlichen Entwicklung. Was hier versäumt wird, ist bereits in der Grundschule nicht mehr so leicht aufzuholen, darin sind sich die Kita-Fachkräfteverbände der verschiedenen Bundesländer einig. Geredet wurde lange genug, jetzt muss gehandelt werden.

Mit freundlichen Grüßen

im Auftrag der Kita-Fachkräfteverbände in Deutschland

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Wir treffen uns ……. mit Frau Krause vom Kultusministerium (29.06.2023)

Am 29.06.2023 fand unser regelmäßiger Jour Fixe mit Frau Annette Krause, Referatsleiterin Frühkindliche Bildung im Kultusministerium, statt. Von Seiten des Verbands waren Anja Braekow, 1. Vorsitzende, Anja Halder, 2. Vorsitzende und Anna- Lena Johnsen, Mitarbeiterin des Vorstands anwesend. Der Termin fand online statt.

Die Gesprächsthemen waren:

  • Informationen zum neuen Kita Qualitätsgesetz, Umsetzung und Planung

Unter anderem: PIA-Ausbildung, Leitungszeit, Kindertagespflege, Praxisanleitung

  • Sprachkitas, Sprachstanderhebungen in Kitas und bei der ESU (Vorschul-Untersuchung)

Wie immer war Frau Krause sehr interessiert an den Rückmeldungen aus der Praxis. Für uns als Verband ist dies ein wertvoller Austausch von großem Interesse und wir freuen uns, dass wir diese Möglichkeit haben.

Wir bedanken uns bei Frau Krause für die Einblicke, fachlichen Erläuterungen und den Austausch. Wir freuen uns auf unseren nächsten Termin.